Friedrich Ani - Die unterirdische Sonne /Rezension/

| 01 April 2014 | , , , |
Eine Insel. Ein Haus. Ein Keller. Fünf Jugendliche, die mit Gewalt darin festgehalten werden. Kein Tageslicht. Und täglich wird einer von ihnen nach oben geholt. Doch niemand spricht über das, was dort geschieht. Denn wer spricht, stirbt, bekommen sie gesagt. Die Lage scheint aussichtlos, und Angst, Wut, Schmerz, Verzweiflung und Sehnsucht lassen die Jugendlichen beinahe verrückt werden. Doch nichts kann sie retten vor den schrecklichen Dingen, die geschehen. Bis ein neuer Junge zu ihnen gebracht wird, der nicht bereit ist, die Gewalt zu akzeptieren.
Das Cover ist eines der zwei Gründe, wieso dieses Buch auf meiner Wunschliste gelandet ist. Der andere ist der richtig gut klingende Klappentext! :D
Auf Schutzumschlag sieht man einen roten Schmetterling, der nur aus seinem "Skelett" zu bestehen scheint, da der schmutzige Hintergrund durchleuchtet. Darunter ist ein Blutfleck abgebildet, weiter unten steht dann der Titel, schon fast am dreckigen Rand.
Allein durch diese Schlichtheit scheint das Cover schon so gefährlich. Irgendwie merkt man gleich, dass das ein Thriller ist. Großes Lob an das Gestaltungsteam!
Die Charaktere:
In "Die unterirdische Sonne" gibt es 6 Hauptprotagonisten (Leon, Maren, Eike, Sophia, Conrad und Noah), die alle auf ihre Weise ihre Geschichte erzählen. Von ihren allen zu erzählen, ohne zu spoilern, ist praktisch unmöglich, deswegen muss ich im Allgemeinen sprechen. 
Leider muss ich sagen, dass ich mit den Charakteren nicht richtig warm geworden bin. Ich hatte zwar einen guten Einblick in ihr Inneres, aber es konnte mich nicht berühren, geschweige denn überzeugen. Sie waren mir fremd und ich konnte nicht mit ihnen mitfiebern.
Ein Grund dafür ist vor allem der Schreibstil, der für mich extrem verwirrend ist. 
Die ganze Geschichte ist so schockierend, aber man weiß nie genau, was sich an der Oberfläche abspielt und was den Jugendlichen tatsächlich angetan wurde. Erst einmal ist diese Unwissenheit zwar spannend, dennoch war ich mit der Zeit aber ziemlich genervt. 
Einen positiven Aspekt möchte ich dann doch einbringen :) :
Mehrere Kapitel bestehen aus Märchen, die sich die Kinder erzählen - und viele von ihnen sind wunderschön. ♥
Mein Fazit: Eine großartige Idee, die Umsetzung halte ich eher für mittelmäßig, leider! :(
Und das Ende, das halte ich für ein wenig unwahrscheinlich... Aber psst! ;)
Ich kann es nicht weiterempfehlen, aber ich habe einen Rat an die, die es dennoch lesen wollen: Haltet eure Erwartungen niedrig, meine waren sehr hoch - vielleicht wurde ich deswegen enttäuscht..
Ich vergebe 3 von 5 Herzchen!
Autor: Friedrich Ani
Friedrich Ani wurde 1959 geboren und lebt in München. Er schreibt Romane, Gedichte, Jugendbücher, Hörspiele und Drehbücher. Seine Werke wurden in mehrere Sprachen übersetzt und vielfach prämiert, u.a. mit dem Deutschen Krimipreis, dem Adolf-Grimme-Preis und dem Bayerischen Fernsehpreis. Friedrich Ani ist Mitglied des Internationalen PEN-Clubs.
Titel: Die unterirdische Sonne
Seitenanzahl: 336 Seiten
Verlag: cbt (Randomhouse)
Preis: - Hardcover: 16.99 €
         - eBook: 13.99 €
Leseprobe: Hier

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1 Kommentar:

  1. Das Cover und der Titel sind toll *_*
    Und das Buch klingt eigentlich auch echt gut, schade, dass es dir nicht gefallen hat :(
    Aber nach deiner Rezension hätte ich eher mit einer 1- oder 2-Herzen Rezension gerechnet, weil du seeeeehr negativ eingestellt klingst ;D
    Wenn die Umsetzung nicht sooo toll ist, werd ich das Buch wohl eher nicht lesen, besonders wenn die Charaktere kalt bleiben, kann ich das überhaupt nicht leiden... ;)

    Liebe Grüße
    Chrisi

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