Monika Feth - Der Scherbensammler

| 16 August 2012 | , , |
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Minas Vater, das Oberhaupt eines streng religiösen Zirkels, wird ermordet. Während Mina ins Fadenkreuz der Ermittlungen gerät, ist Jette von ihrer Unschuld überzeugt. Auf der Suche nach dem wahren Täter begibt sie sich selbst in tödliche Gefahr …
Mina kommt in einer ihr unbekannten Wohnung zu sich, in der sich ein Toter befindet. Sie selbst ist mit Blut beschmiert. Entsetzt läuft Mina fort, hin zum Haus des einzigen Menschen, von dem sie Hilfe erhofft: ihrem Psychologe Tilo. Dort findet Jette (deren Mutter Tilos Lebensgefährtin ist) das etwa gleichaltrige Mädchen – verängstigt, verstört und offensichtlich unter Schock. Jette nimmt sie mit nach Hause.
Aus der Zeitung erfahren Jette und ihre Mitbewohnerin Merle, dass der Ermordete nicht nur Minas Vater ist, sondern auch das Oberhaupt einer kleinen, streng religiösen Gemeinschaft. Mina selbst kann sich an nichts erinnern. Weder weiß sie, wie sie an den Tatort gelangt ist, noch, was sich dort zugetragen hat. Hat sie ihren eigenen Vater ermordet? Das ist nicht ausgeschlossen, denn Mina hat eine multiple Persönlichkeit. Es wäre denkbar, dass sie während eines psychotischen Schubs den Mord begangen hat.
Die Polizei beginnt zu ermitteln. Für Kommissar Bert Melzig ist die Hauptverdächtige Mina, die seit langem versucht, sich von der rigiden Moral des religiösen Zirkels ihres Vaters zu befreien. Tilo allerdings glaubt an Minas Unschuld – und auch Jette und Merle sind davon überzeugt, dass jemand anderes die Tat begangen haben muss. Sie verstecken Mina in einem Ferienhaus, und Jette beginnt, auf eigene Faust zu ermitteln. Dabei dringt sie immer tiefer in die dunklen Geheimnisse der Religionsgemeinschaft ein. Das allerdings sollte sie besser unterlassen, denn ohne es zu ahnen, ist sie dem Mörder schon gefährlich nahe ...

(Spoilert!)
Das Buch ist auf jeden Fall sehr gelungen. Die Taten und Gedankengänge sind nachvollziehbar. Was ich nicht sehr gut fand, mir ging es dann am Ende des Buches zu schnell, dass der Kommissar herausgefunden hat, wohin Jette, Merle und Mina verschleppt worden sind, ich meine, die Altenheimbewohnerin sagt ja nur, dass sie das Haus besitzt, es muss ja nicht gleich heißen, dass Jette den Schlüssel geklaut hat. Was sie ja dann aber doch getan  hat. Aber trotzdem.
Ja, es ist spannend, das muss man schon sagen, aber, wie schon im Spoiler gesagt, es ging mir dann am Ende des Buches zu schnell.
Der Klappentext sagt nicht zu viel, aber man weiß hauptsächlich, worum es geht, es lockt zum Lesen, was natürlich gut ist.
Als ich es gelesen habe, habe ich auch viel dazugelernt, und zwar im Bereich der Psychologie. Man hat einen tiefen Einblick in die menschliche Psyche.
Jedenfalls, noch eine gute Seite ist die Vielzahl der verschiedenen Perspektiven. Insgesamt gibt es 7+, wegen  Minas verschiedenen Seiten, sie hat eine multiple Persönlichkeit.
Meiner Meinung nach sind es ein wenig zu viele Perspektiven. Die von Merle und Ben sind eigentlich unnötig, es ist doch viel spannender, wenn man aus den Gesichtszügen und den Taten etwas herausfindet.
Nur eine ist in der Ich-Version, nämlich die von Jette. Alle anderen sind auch von einer bestimmten Person, aber von oben.
Es gibt auch noch zwei bestimmte Szenen, die mir besonders aufgefallen sind. Die werde ich wieder in Spoiler-Form schreiben.
Bei der ersten musste ich eine Weile (etwa 2 Minuten) aufhören zu lesen, denn ich habe mich so fremdgeschämt! Es handelt darum, dass Imke Tilos Notizbuch bezüglich Minas Therapie gelesen hat, und so erfahren hat, dass sie eine Multiple ist. Tilo ist dahintergekommen, weil Imke etwas gesagt hat, was sie eigentlich nicht wissen sollte.
Die zweite Szene ist mir aufgefallen, weil sie äußerst unglaubwürdig ist.
Es handelt darum, dass Frau Sternberg (eine Altenheim-Bewohnerin, die mit Jette befreundet ist) Jette den Schlüssel zu dem Ferienhaus in Norddeutschland gibt - einfach so. Das macht man doch nicht so einfach, vor allem, weil Jette bisher auch nur eine kurze Weile dort gearbeitet hat.
Das Cover finde ich langweilig. Man könnte zumindest schön verzierte Scherben nehmen. Das einzig Gute am Cover ist das Rot, es springt einem ins Auge.
Was noch schön ist, sind die Kapitelzahlen. Sie sind umgeben von Scherben. :)
Alles in allem würde ich es bloß empfehlen, wenn man die ersten zwei Teile gelesen hat, und man neugierig ist, wie es weitergeht.
Ich vergebe 4 von 5 Herzchen!

Autorin: Monika Feth
Monika Feth wurde 1951in Hagen geboren. Nach ihrem literatur-wissenschaftlichem Studium arbeitete sie zunächst als Journalistin und begann dann, Bücher zu verfassen. Heute lebt sie in einem kleinen Dorf in der Voreifel, wo sie für Jugendliche, Erwachsene und Kinder schreibt.






Titel: Der Scherbensammler
Seitenanzahl: 384 Seiten
Verlag: cbt
Preis: - Taschenbuch: 8.95 €
          - eBook: 7.99€
Leseprobe: Hier

 
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